Herzlich willkommen bei der katholischen Kirchengemeinde
St. Philippus und Jakobus Ershausen
Liebe Schwestern und Brüder in Christus,
von Herzen wünsche ich Ihnen ein frohes und gesegnetes Osterfest!
„Licht durchbricht Dunkel“ heißt das Bild auf der Vorderseite unserer Vermeldungen (https://www.klosterkunst.de/Pfarrbriefmantel-Licht-durchbricht-dunkel-28369).
Ja, das Licht springt dem Betrachter förmlich entgegen. Das Licht, das aus dem Grab Jesu strahlt, verleiht der ganzen Umgebung einen anderen Charakter. Alles wirkt freundlicher und hoffnungsvoller. Die Menschen am Rand schauen ungläubig zweifelnd dem Spektakel zu. Noch sind sie Zuschauer, noch sind sie in der Dunkelheit. Aber das Licht der Auferstehung will auch sie ergreifen und hineinnehmen in das neue Leben. Gott will keine Schaulustigen, das Leben will keine Zuschauer, sondern es will gelebt werden.
„Das Volk, das in der Finsternis ging, sah ein helles Licht; über denen, die im Land des Todesschattens wohnten, strahlte ein Licht auf.“
Der Prophet Jesaja kündigte mit diesen Worten dem Volk Israel den Retter an, der als Friedensfürst und starker Gott sein Volk erlösen wird. Gott streckt uns seine Hand entgegen. Wir dürfen sie ergreifen. Auch wenn uns die Kreuze im Hintergrund mahnend an unsere Abgründe erinnern und uns demütig machen, so richtet sich der Blick der Auferstehung doch nach vorn. Gott schaut nicht zurück auf die dunkle Vergangenheit.
„Denkt nicht mehr an das, was früher war; auf das, was vergangen ist, achtet nicht mehr! Siehe, nun mache ich etwas Neues. Schon sprießt es, merkt ihr es nicht?“
Diese Worte aus dem Buch des Propheten Jesaja versprachen dem Volk Israel Erlösung. Gott wird sein Volk neu sammeln und es in die Freiheit führen. Denn es hatte sich verrannt, war Gott untreu geworden und betete die Götzen an und verließ sich auf fremde Mächte, anstatt den Herrn zu suchen.
Wir befinden uns in einer Zeit, in der die gesellschaftlichen Verwerfungen, Entfremdungen und Konflikte an Schärfe zunehmen. Und es wird keine Besserung geben, wenn es keine Umkehr gibt. Viele haben sich verrannt in selbstzerstörerischen Ideologien, die den Menschen und nicht Gott im Mittelpunkt haben. Viele haben sich im Wohlstand den Glauben abgewöhnt und blicken nicht mehr über den Tellerrand des Alltäglichen hinaus und haben keinen Sinn mehr für das Übernatürliche. Viele haben vergessen, dass sie von Gott herkommen und zu Gott hingehen und eine Berufung zur Heiligkeit haben.
Möge Ostern uns neu an unsere Herkunft und Zukunft erinnern. Das Licht der Auferstehung möge uns ergreifen und befähigen, das Licht weiterzugeben. So, wie das Licht auf dem Bild sich ausbreitet, wird ein Mensch Frucht bringen, der sich für Gottes Pläne öffnet.
Seien wir gemeinsam Licht in dieser Welt, indem wir uns neu Gott zuwenden im Hören auf sein Wort, in der gemeinsamen Feier der Gottesdienste und in der Begegnung mit unseren Mitmenschen. „Licht durchbricht Dunkel“ bleibt somit kein frommer Wunsch, sondern wird zur trostreichen Wirklichkeit.
Es grüßt Sie herzlich Ihr Pfarrer Thomas Gehlfuß.