Herzlich willkommen bei der katholischen Kirchengemeinde

St. Philippus und Jakobus Ershausen

 

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Glaube – Hoffnung – Liebe

 

Lieber Bruder, liebe Schwester in Christus!

 

Das Motiv des österlichen Pfarrbriefs (https://www.klosterkunst.de/Pfarrbriefmantel-Ostern-26546) lädt uns, wie selten zuvor, zum genauen Hinschauen und Nachdenken ein.

Was auf den ersten Blick wie eine Landschaft mit drei Bäumen aussieht, wird für mich mit der Zeit mehr und mehr zu einem Sehnsuchtsbild. Die Weite der Landschaft, die in der Ferne eine große Offenheit andeutet, die drei einsamen Bäume, die friedlich Tag für Tag der aufgehenden und untergehenden Sonne nachschauen, die hellgelben Kreuze, die das Bild sanft dominieren – all diese Elemente können österlich gedeutet werden. Freilich kann das Bild ein Landschaftsbild bleiben, es kann aber auch zum österlichen Bild werden. So ist es mit vielen Dingen, die uns begegnen. Es liegt im Auge des Betrachters. Ist ein Sonnenuntergang einfach nur ein natürliches Schauspiel oder ahne ich darin die Idee eines kreativen Schöpfers. Wird die Geburt eines Kindes als medizinischer Vorgang oder als Wunder wahrgenommen. Ist Liebe eine chemische Reaktion des Gehirns oder ein Geheimnis, in dem uns Gott begegnet. Nehme ich die Krisen und Kriege unserer Zeit als Ausdruck menschlichen Versagens hin oder weckt all das in mir eine neue Bereitschaft, mich Gott zuzuwenden. Es liegt im Auge des Betrachters. Schauen wir als Christen tiefer und genauer hin. Erkennen wir die verborgene Schönheit in den alltäglichen Dingen. Staunen ist der erste Schritt zum Glauben. Der Teufel ist laut und schrill und lenkt ab, Gottes Geist ist fein, ruhig und führt uns in die Tiefe der Dinge. Wer in Gott verwurzelt ist, denkt nach, fühlt mit und bleibt offen, um den anderen zu verstehen. Wer Gott vergisst, der vergisst über kurz oder lang auch den Mitmenschen, der wird taub für Argumente und sieht wie in einem Spiegelkabinett nur noch sich selbst.

Ich lade Sie ein, genauer hinzuschauen und hinzuhören – auf Gott!

Für mich ist das Osterbild ein Ausdruck von Gottes unwandelbarer Schönheit und Treue. Das Kreuz leuchtet wie die Sonne und spendet Leben. Die Bäume sind Zeichen der Ewigkeit, Erinnerung daran, dass Gott mich nicht vergisst, sondern bei Tag und Nacht da ist, so wie ein Baum Tag und Nacht da ist und auch bei Sturm und Regen den Ort nicht verlässt. Vielleicht sehen Sie in den Bäumen ja auch etwas anderes, zum Beispiel die drei halb abgebauten Kreuze von Golgotha oder die beiden Emmausjünger mit Jesus im Gespräch oder den dreieinen Gott, der in Gestalt von drei Engeln auf dem Weg zu Abraham ist, um mit ihm die Heilsgeschichte zu beginnen (vgl. Genesis 18). In jedem Fall möge es für Sie ein Hoffnungsbild sein, in dem Gottes Liebe zum Ausdruck kommt, den Glauben stärkt und uns etwas über die Liebe sagt, die stärker ist als der Tod.

 

Ich wünsche Ihnen und Ihren Lieben ein gesegnetes Osterfest und österliche Tage, die von Hoffnung geprägt sind, von guten Begegnungen und einem neu erstarkten Glauben.

 

Ihr Pfarrer Thomas Gehlfuß.